Straßen sind für viele Insekten, auch Fluginsekten, unüberwindbare oder tödliche Hindernisse. Wenn jedoch ein Randstreifen blüten- und strukturreich ist, dann überqueren Insekten die Barriere
Straße viel weniger, sondern wandern im Blütenstreifen entlang der Straße. Straßenböschungen sind somit nicht nur Nahrungsquelle und Nistplatz, sondern bieten auch Schutz vor dem
Verkehrstod.
Straßenränder sind – so komisch das klingt – in manchen Gemeinden die letzten wertvollen Blühflächen. Eine insektenfreundliche Bewirtschaftung kann hier viel für den Schutz der Insekten bewirken.
Wer immer in Deiner Gemeinde diese Flächen mäht – wahrscheinlich ist es die Straßenmeisterei oder die Gemeinde – komm mit ihnen ins Gespräch. Ideal wäre eine gestaffelte Mahd, und toll wäre es, wenn das Mähgut abtransportiert wird. Der Mulcher macht viel Insektenschaden und wenn das Mähgut abgesaugt wird, werden auch alle Insekten mitabtransportiert. Entsprechend lange dauert es dann, bis sich Bestände wieder aufbauen können. Sowohl Gemeinden als auch Straßenmeistereien haben oft ein offenes Ohr für ökologischere Wirtschaftsweisen, wenn auch unter gewissen Rahmenbedingungen. Komm einfach mal mit ihnen ins Gespräch – ein Versuch lohnt sich allemal!
Blutzikaden sitzen beinahe ihr ganzes Leben auf einer einzigen Wiesenpflanze und schlürfen Pflanzensaft. Sie sind kohlrabenschwarz gezeichnet und besitzen, je nach Art, ausgedehnte blutrote Flecken. Bei Gefahr springen sie blitzschnell meterweit weg. Weitere Besonderheiten: Blutzikaden können singen. Dabei vibrieren sie mit dem Hinterleib und den Flügeln. Die Larven entwickeln sich am Boden, in Schaumnestern geschützt.